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Der Telebasel News-Beitrag vom 29. Juni 2018.
Basel

«Kokain soll legalisiert werden»

Die Schweiz gerät in der Drogenpolitik ins Hintertreffen. Das sagt der ehemalige Basler Drogendelegierte Thomas Kessler und fordert einen Kurswechsel.

Wochenende für Wochenende konsumieren tausende Baslerinnen und Basler illegale Substanzen. Wie weiter also in der Schweizer Drogenpolitik? Für den ehemaligen Basler Stadtentwickler und Drogendelegierten Thomas Kessler ist klar: Drogen zu verbieten und Dealer zu bestrafen bringt nichts.

«Wie sie jetzt daherkommt, die Drogenpolitik, bringt sie nichts, sie kostet sehr viel. Die Effekte und Ziele wie Jugendschutz, Qualitätskontrolle, Handelskontrolle erfüllt sie nicht. Und deshalb müssen wir wieder innovativ werden», so Kessler.

Auf zwei Milliarden Franken schätzt der Bund den jährlichen Umsatz der Drogenhändler in der Schweiz. Thomas Kessler rechnet sogar mit mehr. Für den Staat sei die ganze Drogenbekämpfung ein reines Verlustgeschäft. Kessler möchte, dass sämtliche Drogen legal abgegeben werden. «Wichtig ist, dass die Produkte kontrolliert sind, dass ein Gespräch stattfindet und die Erwachsenen, die es konsumieren, wissen, was drin ist und die Risiken kennen. Und vor allem, dass wir dem Markt die Milliarden wegnehmen und in die Sozialversicherungen stecken.»

Härtere Strafen für Dealer

Ein freier Markt für Drogen? Davon hält der SVP-Grossrat und ehemalige Grossratspräsident Joël Thüring nichts. Es brauche im Gegenteil eine härtere Gangart. «Am Schluss des Tages müssen die, die damit handeln, härter bestraft werden, einerseits. Und anderseits, sollen Drogen gar nicht erst in die Schweiz eingeführt werden können. Das ist natürlich auch ein Problem, dass die offenen Grenzen dazu geführt haben, dass der Drogenhandel innerhalb Europas einfacher wurde.»

Alleine habe Basel gegen die Drogenmafia aber keine Chance. Es brauche Lösungen auf Bundesebene. Dann würde Basel auch mehr bezahlen. Der Bundesrat befasst sich zurzeit aber mit Regulierungen, die hauptsächlich Cannabis betreffen. Eine Legalisierung härterer Drogen ist deshalb zumindest im Moment in der Schweiz kein Thema.

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