Was hinter verschlossenen Türen passiert, bleibt meist vor der Öffentlichkeit verborgen. Wer Drogen zu sich nimmt, hat meist seine Gründe und obwohl es der beste Weg wäre, die Finger davon zu lassen, entscheiden sich viele anders. Laut einer Online-Umfrage der Global Drug Survey (GDS) zum Thema Drogenkonsum raucht man in der heutigen Zeit durchschnittlich jeden dritten Tag einen Joint.
(Symbolbild: Keystone)
Obwohl Cannabis immer noch die beliebteste aller illegalen Drogen ist, nimmt vor allem der Konsum von Kokain immer weiter zu. Die Rauschdroge ist neben Amphetamin, Methamphetamin und MDMA gemäss Europäischem Drogenbericht am weitesten verbreitet.
Mehr Kokain beschlagnahmt
Kokain gehört zu den sogenannten Stimulanzien, denen sich die Telebasel Themenwoche «» vom 25. bis 30 Juni widmet. Gemäss Kriminalstatistik Basel-Stadt hat die Polizei 2017 deutlich mehr Kokain beschlagnahmt als noch im Jahr zuvor. Auch im Kanton Basel-Landschaft hat die Grammzahl über die letzten sechs Jahre hinweg fast stetig zugenommen. Schweizweit wurde im Vergleich zum Vorjahr nur mässig mehr Kokain beschlagnahmt.
Der Verlauf der Kokain-Beschlagnhamungen
Im Dezember 2015 kam es aufgrund eines riesigen Drogenfundes in Basel zu einem markanten Ausschlag. Damals entdeckte die Basler Polizei auf einem Rheinfrachtschiff rund 150 Kilogramm Kokain im Wert von 45 Millionen Franken. Dabei handle es sich um den grössten Drogenfund, der in Basel je gemacht wurde, sagte Kriminalkommissar Peter Gill. Weil drei Unbekannte versucht hatten einen Container mit Tiefkühlgut aufzubrechen, ist die Polizei alarmiert worden.
Bereits im November 2015 konnte die Baselbieter Polizei in Birsfelden 191 Kilogramm Kokain im Wert von 70 Millionen Franken sicherstellen. Der Container damals stammte aus Brasilien.
Von Amphetamin bis Kokain
Kokain wird aber nicht nur beschlagnahmt, sondern auch konsumiert. Der Konsum der weissen Rauschdroge befindet sich in Basel-Stadt seit dem Jahr 2012 gar auf einem Höchststand. Das zeigen auch die Ergebnisse der Untersuchung des European Monitoring Centre for Drugs and Drugs Addiction (EMCDDA). Darin haben Wissenschaftler den Drogenkonsum in 56 Städten analysiert. Sie machten sich den Effekt zu Nutze, dass Drogenkonsumenten spezifische Stoffe ausscheiden. Diese landen dann in der Kanalisation. Getestet wurde auf Kokain, Amphetamin, Methamphetamin und MDMA.
Basel auf Platz 8
In der Studie wurde das Abwasser von Zürich, Basel, Bern, St. Gallen und Genf getestet. Gemäss Abbaustoffen konsumieren die Schweizer im Vergleich zu den anderen Substanzen mit Abstand am meisten Kokain. Ebenfalls wurde eine Zunahme festgestellt. Das Auffällige: Von den fünf berücksichtigten Schweizer Städten befinden sich alle in den Top Ten. Während Zürich hinter Barcelona knapp die Spitze verpasst, landet Basel vor Bern auf Platz 8.
Alle fünf getesteten Schweizer Städte in den Top Ten. (Grafik: EMCDDA)
Am Sonntag wird gekokst
Gemäss Umfrage der GDS schnupft der Durchschnittskokser 16 Mal pro Jahr. Schweizer greifen dagegen ganze 23 Mal zum weissen Pulver. Das heisst Platz vier für die Eidgenossen im internationalen Vergleich. Fast die Hälfte der befragten Konsumenten beziehen ihren Stoff bei einem bekannten Dealer, etwa ein drittel bei einem Freund. Nur gerade 12 Prozent vertrauen Unbekannten. In Bezug auf die Woche wird am Sonntag am häufigsten gekokst.
Was den Konsum von Amphetamin angeht, sind die Schweizer Städte weniger stark vertreten. Hier ist Bern «Spitzenreiter» auf Platz 23, Zürich landet drei Plätze weiter hinten und Basel liegt auf Rang 34. MDMA ist vor allem in Mitteleuropa stark verbreitet. Hier liegt Zürich sogar auf Platz 4, Basel auf Platz 16. Laut GDS gehört MDMA global gesehen zu der beliebtesten Droge nach Cannabis. In der Schweiz wird durchschnittlich 7 Mal pro Jahr MDMA konsumiert und das meistens in Pillenform.
In der Themenwoche «Basel im Drogenrausch» widmet sich Telebasel den Themen rund um den Konsum von sogenannten «Stimulanzien». Darunter fallen Kokain, Amphetamin, Mephamphetamin und MDMA. Telebasel wagt sich gemeinsam mit dem Nightlife-Präventionsprojekt Safer Dance ins Basler Nachtleben, trifft Konsumenten, spricht mit der Staatsanwaltschaft über die Drogenproblematik und befasst sich mit dem Thema Drogenpolitik.
Ab Montag, 25. Juni 2018, täglich ab 18:30 Uhr in den News, am Mittwoch, 27. Juni 2018, ab 19:40 Uhr im Report und am Samstag, 30. Juni 2018, ab 19:15 Uhr in einer Spezialsendung. Dazu laufend interessante Themen auf telebasel.ch