Innerhalb von zweieinhalb Wochen sind im Untersuchungsgefängnis in Muttenz zwei Insassen verstorben. Während der am letzten Samstag verstorbene Häftling Suizid begangen hat, ist die Todesursache des am 21. Januar verstorbenen Insassen noch immer unklar. Die Abklärungen bei der Gerichtsmedizin sind weiter im Gange. Laut der Baselbieter Sicherheitsdirektion habe bisher nichts auf einen Suizid hingewiesen.
Trotzdem ist klar, das Leben hinter Gittern schlägt vielen Insassen aufs Gemüt, ein Teil davon muss psychiatrisch betreut werden.
Um mit der schwierigen Situation besser umgehen zu können, sei vielen Häftlingen in Muttenz Beruhigungsmittel und Psychopharmaka verschrieben worden, sagt Gefängnisleiter Martin Gisin. Seine Mitarbeiter würden zudem mit offenen Augen durch die Strafanstalt gehen. Mit der Zeit hätten sie ein Gespür dafür entwickelt, Insassen zu erkennen, denen es nicht so gut geht.
Gefangene mit psychischen Schwierigkeiten würden sich häufig in ihre Zellen zurückziehen. Dann wird jeweils eine Fachperson beigezogen. Die Situation in Untersuchungshaft sei besonders schwierig. Personen die hier landen, sind oft das erste Mal im Gefängnis. Zudem ist bis zu einem Richterspruch noch immer von der Unschuldsvermutung auszugehen.