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Der Telebasel News Beitrag vom 20. November 2016. (Beitrag von Nora Bader / Video: Telebasel)
Baselland

Die Reise des Bibers

Die Installation einer Ausstiegshilfe für Biber beim Kraftwerk Grellingen scheint Früchte zu tragen. Letzte Woche sind Biberspuren oberhalb des Kraftwerks in der Steinrieselmatte bei Zwingen entdeckt worden. Aber auch an der Ergolz geht die Verbreitung des Bibers weiter. Doch das Tier hatte nicht immer einen einfachen Stand in der Schweiz.

Bevor der Mensch mit der Jagd auf den Biber begann, wurde dessen Population in Europa auf 100 Millionen Exemplare geschätzt. Doch dann wurde der Bestand innert kürzester Zeit dezimiert, hauptsächlich durch die Jagd auf Fleisch und Fell des fleissigen Nagers.

Mitschuld trug dabei auch die katholische Kirche, erzählt Astrid Schöneberger, Leiterin der Biberfachstelle Baselland. Denn während der Fastenzeit war der Verzehr von Biberfleisch, im Gegensatz zu Schwein oder Kalb, gestattet.

Man habe damals einfach keinen Unterschied, zwischen Fischen und Säugetieren, die im und am Wasser leben, gemacht, erzählt Schönenberger weiter. So kam es dazu, dass der Biber Anfangs des 19. Jahrhunderts in der Schweiz ausgerottet war.

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Verbreitung des Biebers in der Schweiz. Stand 2012. (Bild: Biberfachstelle Schweiz)

Die Wiederansiedlung begann erst im Jahr 1956 im Kanton Genf an der Versoix. Bis 1977 setzte man an rund 30 Stellen 141 Tiere aus. Laut aktuellen Schätzungen sind wieder 2’000 Biber in der Schweiz heimisch (Stand 2012).

Strassenverkehr ist ein Biberkiller

Die grösste Gefahr für den Nager ist jedoch immer noch der Mensch, genauer gesagt der Strassenverkehr. Rund die Hälfte aller jährlich tot aufgefundenen Biber fielen dem Strassenverkehr zum Opfer. Dies habe vor allem einen Grund: Biber sind Wandertiere, immer wieder suchen sie sich neue Reviere. Dabei müssen sie, um Kraftwerke oder sonstige künstliche Schwellen im Gewässer zu umgehen, stark befahrene Strassen überqueren. Oft mit tödlichen Folgen.

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Biberrampen wie diese beim Kraftwerk in Grellingen sollen dem Tier auf seiner Reise gefährliche Strassenüberquerungen ersparen. (Bild: Biberfachstelle Baselland)

Umso mehr freut es die Biberfachstelle Baselland dass ihre Bemühungen Erfolg zeigen. Nicht nur in Grellingen, wo die Biberrampe angebracht wurde, ist das Tier auf dem Vormarsch.

Nachdem im vergangenen Sommer Biberbeobachtungen in Sissach und Gelterkinden gemeldet wurden, entdeckten zwei Jugendliche vergangenes Wochenende Biberspuren bei den Warteckweihern, schreibt die Bieberfachstellle Baselland in einer Medienmitteilung. Dies bedeute, der Bieber habe die Ergolz verlassen und ist entlang des Rickenbächleins bis zu den Weihern vorgedrungen. Die Weiher stehen unter kantonalem Schutz und sind deshalb ein ideales Habitat für die Tiere, so die Biberfachstelle BL.

Mehr zum Biber in der Region sehen Sie am 20. November 2016 um 18:30 Uhr in den Telebasel News. 

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In aller Kürze:

Die Biber verbreiten sich in der Region.

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