Einladung zur Besichtigung der vollendeten Irrenanstalt. Mit diesem Schild lud das Basler Baudepartement vor über 100 Jahren zur Besichtigung der heutigen Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel (UPK). Das Schild steht am Eingang des hauseigenen Museums der UPK. «Das Wort Irrenanstalt ist zwar aus der Alltagssprache verschwunden, Vorurteile herrschen aber noch immer», sagt Ursula Bohrn, Leiterin der historischen Sammlungen der UPK, überzeugt. «Viele Leute sagen heute nicht mehr Irrenhaus, aber ich glaube, dass bestimmte Bilder, wie es in einer Psychiatrie zu und her geht, manchmal mitgenommen werden. Das ist der Grund, weshalb wir viel Öffentlichkeitsarbeit betreiben.»
Vor 100 Jahren seien die UPK einem Gefängnis gleich gekommen. 20 Patienten hausten teilweise zusammengepfercht in einem Zimmer. Heute ist alles anders. Wer es sich leisten kann, hat die Möglichkeit wie in einem Hotel zu leben, umgeben von Grünflächen von der Grösse des Basler Zolli mit über 600 Bäumen. Inmitten des Parks der UPK steht das Tierhaus. Dort leben Ziegen, Hasen und Schafe, die bei der Therapie von Patienten helfen.
Leute getrauen sich zu kommen
Am 3. UPK-Fest am Sonntag hatten alle Interessierten die Möglichkeit, sich ein eigenes Bild der Institution zu machen. Das helfe, damit betroffene Personen sich eher überwinden, in die Kliniken zu kommen, ist Anne Lévy, Direktorin der UPK, überzeugt. «Es ist unsere Erfahrung, dass Leute heute eher früher kommen, um sich behandeln zu lassen. Aber wir möchten einfach zeigen, dass wir inmitten der Stadt sind, zur Stadt gehören und ein Universitätsspital sind, wie andere auch.»
Trotzdem kämpfen die UPK weiter gegen die Stigmatisierung ihrer Patienten. Das tun sie mit mehr Publikumsvorträgen über das Jahr verteilt, einem neuen Spazierweg durch ihr Areal, Tagen der offenen Türe und dem all zwei Jahre stattfindenden UPK-Fest.
Der Beitrag aus den Telebasel News vom 4. September 2016: