Das Schifferstechen gibt es schon seit dem 14. Jahrhundert. Fischer- oder Schifferstechen gab es im Mittelalter in fast allen Flussstädten Europas. Nun ist es auch in Basel angekommen. 2011 führte die E.E. Zunft zu Schiffleuten das erste Schifferstechen in Basel durch. Am Samstag, 20. August findet das Turnier schon zum dritten Mal statt. Aber wie kam es dazu?
«In Zürich und Bern wird das Schifferstechen schon länger durchgeführt. Jemand aus der Zunft hat das gesehen und fragte sich: Warum nicht auch in Basel?», so André Auderset, Mediensprecher der E.E. Zunft zu Schiffleuten.
Das Turnier sieht folgendermassen aus: Zwei Weidlinge mit einer Plattform am Heck bewegen sich aufeinander zu. Auf den Plattformen stehen die beiden Turniergegner. Mit einer vier Meter langen Lanze, die vorne gepolstert ist, versuchen sich die Gegner ins Wasser zu stossen. Sieger ist derjenige, der nicht ins Wasser fällt, also «trocken» bleibt.

Im Turnier gelten strenge Regeln. So müssen die Stecher ihre Lanzen zum Beispiel in einer bestimmten Haltung tragen. Ein richtiges Training gibt es für die Teilnehmer aber nicht. Jedoch gab es am Donnerstag, 18. August 2016 ein Probestechen, so André Auderset.
«Die Teilnehmer sind erfahrene Wasserfahrer. Sie fühlen sich schon wohl auf dem Rhein. Am Probestechen werden ihnen nur noch einmal gewisse Regeln erklärt. Ihnen wird auch gezeigt, wie man die Stäbe richtig hält. Es soll auch alles fair ablaufen.»
Prominentenstechen ab 16 Uhr
Dieses Jahr findet das Prominentenstechen ab 16 Uhr statt. Zu diesem Spektakel haben sich unter anderem die beiden Regierungsräte Baschi Dürr und Toni Lauber angemeldet.
«Beide haben eine gewisse Nähe zum Rhein», so Auderset. «Baschi Dürr ist schon fast ein Stammgast. Er war das letzte Mal schon dabei. Zudem ist er als Polizeidirektor auch für die Regeln im Rhein zuständig und hat daher eine gewisse Beziehung zum Rhein.»

Da die beiden Regierungsräte nicht erfahrene Wasserfahrer sind, könnte das Turnier schwierig für sie werden. Jedoch wird bei den prominenten Teilnehmer gerne auch ein Auge zu gedrückt.
«Gnade vor Recht! Da geht es um Spass und Freude und natürlich auch um den Schadenfreudefaktor.»

Das Turnier findet am Samstag, 20. August 2016 statt. Ab 12 Uhr kann man sich per Langschiff zur Kraftwerkinsel Birsfelden bringen lassen. Diese Shuttletransporte finden zwischen 12 und 18 Uhr ab dem Fährsteg Klingental statt. Um 13 Uhr beginnt der Wettkampf. Es ist mit etwa 35 Teilnehmern zu rechnen. Um 14 Uhr gibt es einen Ehrenapéro auf dem Festgelände und um 16 Uhr geht der Wettkampf der Prominenten los. Auch für weitere Unterhaltung und Verpflegung sorgen die E.E. Zünfte zu Fischern und zu Schiffleuten. Nach der Siegerehrung um 20 Uhr herrscht Festbetrieb bis in die Nacht. Weitere Informationen zum Anlass befinden sich auf der Website.