Obwohl im Vorstoss von Kerstin Wenk steht, dass die Prostitution ein Gewerbe in dem Kontrollen und Regeln nichts nutzen, verlangt sie, dass der Staat eine Liegenschaft zur Verfügung stellt, in dem ein Bordell betrieben wird. Es sei eine grosse Herausforderung zu vermeiden, dass daraus kein «Mafia-Schuppen» werde. Die Idee sei aber, dass sich die Frauen selbst organisieren, Mietverträge haben und dies auch abgerechnet wird.
«Mit der Prostitution haben wir diverse Probleme. Immer wieder werden Vorstösse eingereicht, weshalb es auf dem politischen Parkett ein Dauerbrenner-Thema ist.», sagt SP Grossrätin Kerstin Wenk. Deshalb sieht sie es als Aufgabe des Staates, für den Betrieb eines Bordells eine Liegenschaft zur Verfügung zu stellen. Das Ziel sei, dass die sexuelle Handlung, welche legal sei, als normale Arbeit angesehen werde und somit die normalen Kontrollen greifen.
«Kein Vorstoss der für alle Sexarbeiterinnen das Problem löst»
Sie glaubt indes nicht, dass sie mit ihrem Vorstoss die Frauen aus den Fängen der Menschenhändler befreien könne. «Das schaffe man ja nicht einmal mit dem Strafrecht», sagt Wenk. Man werde nur einen Teil der Frauen erreichen, die in diesem Gewerbe tätig sind und für diese ein angenehmeres Arbeitsumfeld generieren. Was aber wiederum zu einer Zweiklassen-Prostitution in Basel-Stadt führen würde. «Man wäre aber näher an den Frauen dran, als wenn man sie mit einer Sex-Box an den Stadtrand befördern würde», so Wenk. Es sei aber auch klar, dass dieser Vorstoss das Problem nicht für alle Sexarbeiterinnen in Basel lösen würde.
Die Prostitution solle demnach verwaltet und nicht verboten werden. «Verbote haben noch nie geholfen», entgegnet Wenk. Sie würden die Frauen nur in die Illegalität treiben. Man möchte eigentlich, dass die Prostituierten als Bestandteil der Gesellschaft angesehen werden und nicht, dass die Situation noch prekärer werde. Sie erhoffe sich zudem eine positive Auswirkung auf den Rest des Gewerbes.
Das generelle Verbot der Prostitution ist nicht das Ziel des Vorstoss der SP-Grossrätin. «Das haben wir auch nicht bei den Drogen gemacht und sind sehr erfolgreich», so Wenk. «Ich denke man muss einfach irgendwo anfangen.»
Hier der ganze Telebasel Talk vom 6. Juni 2016: